Weltlepratag 2014

Gandhiji Seva Niketan neu
Gandhiji Seva Niketan neu

Pünktlich zum Weltlepratag am kommenden Sonntag hat Dr. Rousselot, der Lepraarzt im ostindischen Bhubaneswar, den die Leprahilfe Schiefbahn seit vielen Jahren unterstützt, seinen Bericht für das vergangene Jahr geschickt. Demnach hat Dr. Rousselot in seinem Hospital „Gandhiji Seva Niketan“ in 2013 über 700 Lepraoperationen, darunter leider auch sechs Amputationen, durchgeführt. Der aus Frankreich stammende Arzt, der seit vielen Jahren in Indien lebt, konnte damit insgesamt 284 Patienten helfen. In dem Hospital mit 50 Betten ist die Behandlung für die Patienten völlig kostenlos. Darüber hinaus betreibt das Hospital ein Präventionsprojekt in fünf großen Leprakolonien. Dort leben ausschließlich Leprakranke, die, ebenfalls kostenlos, regelmäßig mit Verbänden, Salben und Desinfektionsmitteln versorgt werden. Trotz steigender Lebenshaltungskosten in Indien ist es Dr. Rousselot gelungen auch in 2013 die Behandlungskosten niedrig zu halten. So kostete ein Tag im Hospital inklusive Pflege, Operationen, Medikamenten und Verpflegung nur 4,22 Euro.
Bereits seit 60 Jahren wird jeweils am letzten Sonntag im Januar, dem Weltlepratag, daran erinnert, dass die Lepra in vielen Ländern nach wie vor präsent ist. Angesichts der ca. 250.000 Neuerkrankungen pro Jahr hat der internationale Gedenktag auch heute nichts von seiner Aktualität verloren.
Die meisten Betroffenen leben heutzutage in Indien, Brasilien und einigen Ländern Afrikas. Obwohl die Krankheit bereits seit 30 Jahren, bei rechtzeitiger Behandlung, vollständig heilbar ist, leben doch ca. 4 Millionen Menschen auch nach ihrer Heilung mit Behinderungen. Das Problem liegt zum einen in der Früherkennung: Aus Furcht vor Ausgrenzung halten viele Erkrankte und deren Familienangehörige ihre Krankheit geheim. Zum anderen leben viele Betroffene in großer Armut und haben keinen Zugang zu Behandlung und Medikamenten.