Weltlepratag am 29.1.2023

Wundversorgung_Leprakranke
Wundversorgung_Leprakranke

Lepra – gibt es das heute noch?

 Weltweit erkranken laut WHO immer noch hunderttausende Menschen neu an dieser Krankheit; begünstigt wird die Infektion durch Armut (d.h. Mangelernährung, schlechte Hygienebedingungen, unsauberes Trinkwasser) und führt aufgrund der sichtbaren Behinderung zu Diskriminierung und Ausgrenzung und weiterer Armut.  

Lepra ist eine ansteckende durch Bakterien (mycobacterium leprae) übertragene Krankheit.

Die Bakterien zerstören die Haut und Schleimhäute und die Nervenzellen sterben ab. Dadurch verlieren die Erkrankten das Gefühl für Schmerzen und nehmen kleinere Wunden nicht wahr. Durch Entzündungen dieser Wunden (für die Betroffenen ohne Schmerzen) können Körperbereiche (z.B. Finger, Hände, Zehen,…) absterben.

 Die Aktion Mission und Leprahilfe unterstützt regelmäßig Lepraprojekte in folgenden Ländern:

 Indien: Leprahospital von Dr. Rousselot Ghandhiji Seva Niketan:

 Das Hospital in Bhubaneswar, Orissa, Indien wurde 1955 von Dr. Rousselot gegründet.

Es gibt dort 50 Betten und ca. 650 Operationen im Jahr. Das Team besteht aus 25 Leuten: Alle MitarbeiterInnen sind geheilte Leprakranke. Dr. Rousselot behandelt seine Patienten (sowie möglich) ohne Handschuhe und zeigt ihnen damit, dass sie angeonmmen werden und nicht, wie eigentlich üblich in der indischen Gesellschaft, ausgeschlossen. Lepra ist in Indien immer noch mit einem Stigma belegt, es ist nicht unüblich, dass Leprakranke von ihren Familien verstoßen werden. Seit 2003 gibt es auch Präventionsprojekte: Die fünf großen Leprakolonien der Stadt mit ca. 420 Kranken werden mit Seife, Desinfektionsmitteln, Salbe und Verbänden versorgt und den Kranken wird die Behandlung von kleinen Wunden gezeigt.

 Sudan: Mother-Of-Mercy-Hospital, Nuba Gebirge, Gidel:

 Das Mother-of-Mercy Hospital liegt in Gidel in Südkordofan im Sudan. Es liegt mitten im Kriegsgebiet der Nuba Mountains. Seit der Eröffnung des Krankenhauses im Juli 2008 wurden 236 Lepra-Patienten behandelt – seit 2009 gibt es eine spezielle Lepra-Station. In der Nuba-Region gibt es keine befestigten Straßen, kein Stromnetz und kein fließendes Wasser.  Trotz dieser Herausforderungen konnten alle Leprapatienten ununterbrochen behandelt werden – der Heilungserfolg in den letzten 6 Jahren lag bei 100%.

 Kenia: Kadem Lepraklinik:

 Seit 1976 betreiben die italienischen Missionsschwestern „Sisters of the Immaculate Conception of Ivrea“  in Kadem (Südwesten der Provinz Nyanza) eine Klinik für an Lepra- HIV- und TB-erkrankte Menschen. Haupttätigkeiten der Schwestern liegen im Bereich der grundlegenden Gesundheitsvorsorge, Betreuung von Mutter/Kind, Pflege von Lepra-. HIV- und TB-Patienten. Darüberhinaus kümmern sie sich um die Erziehung und Bildung sowie Unterstützung von ganz armen Familien.

Philippinen: Lepradorf Tala: 

Seit über 20 Jahen unterstützt die Aktion Mission und Leprahilfe das Lepradorf Tala. In einer Kinderstation betreuen Franziskanerinnen insgesamt 300 Kinder der Aussätzigen. Unter den 70 Kindern des Kindergartens haben bereits viele den Primatkomplex, d.h. eine tuberkulöse Infektion.