Am Samstag, 26. Mai, erschallte um 11:45 Uhr auf dem Schiefbahner Jahnplatz bei der Altmaterialsammlung des Arbeitskreises „Mission-Entwicklung-Frieden“ des Pfarrgemeinderates an St. Hubertus Willich-Schiefbahn ein lauter dreifacher Tusch mit einer Vuvuzela! Was war geschehen?Nach nunmehr 49 Jahren Altkleider- und Schrottsammlungen hatte man gerade bei den finanziellen Erlösen die ½ Million Euro Grenze überschritten!Sämtliche Erlöse wurden ausschließlich verwandt, um rund 110 Projekte der Leprahilfe Schiefbahn in allen Teilen der Welt zu unterstützen, zum Beispiel durch Brunnen Bauten, Kauf von Medikamenten, Nähmaschinen, Brennholz für den Winter oder aber auch für die Versorgung von Aidskranken und Waisenkindern. „Ein wirklich besonderes Ereignis, auf das alle Helfer der letzten Jahre stolz sein können“, so die Organisatoren vom Arbeitskreis. Seit Wochen liefen die Vorbereitungen zu dieser Mai Sammlung wie gewohnt ab. Nachdem die Erlösverwendung festgelegt war, wurden rund 4.200 Flugblätter an alle Schiefbahner Haushalte durch die Kinder der Hubertusschule und der Astrid-Lindgren-Schule verteilt. Helfer und Fahrzeughalter wurden angesprochen, um möglichst viele fleißige Hände am Tag der Sammlung zur Verfügung zu haben. Diesmal keine leichte Aufgabe, schließlich bot das Pfingstwochenende für viele auch die Gelegenheit für einen Kurzurlaub. Trotzdem fanden sich wieder genügend Helfer auf dem Umschlagplatz ein, um die acht Bezirke, in die Schiefbahn an diesem Tag eingeteilt war, abzufahren. Die dreimal jährlich stattfindenden Altmaterialsammlungen sind in Schiefbahn seit Jahrzehnten eine feste Institution. Die Zahlen sprechen für sich: gesammelt wurden in der Vergangenheit 1.718 Tonnen Papier, 2.278 Tonnen Schrott und Metalle sowie 1.275 Tonnen Altkleider, wofür rund 98 große Lastwagen für die Altkleider und 648 Großcontainer für den Schrott benötigt wurden.
Optimal war auch wieder die Verpflegung der Helfer: Schiefbahner Einzel- und Getränkehändler hatten Brötchen, Aufschnitt und Getränke kostenlos zur Verfügung gestellt, damit alle bei Kräften blieben. Gegen Mittag gab es die übliche Erbsensuppe, gespendet vom Altenheim Hubertusstift.„Es ist schon faszinierend, mit welcher Begeisterung sich seit vielen Jahren immer wieder vor allem Jugendliche für die gute Sache einsetzen“, so Bernd Haeser vom Arbeitskreis „Mission-Entwicklung-Frieden“. Und weiter: „Wir sind vor allem auch froh, dass es in den letzen Jahren eher nur kleinere Verletzungen bei den schweren Arbeiten gegeben hat!“Selbst aus den anderen Stadteilen der Stadt Willich wurden Altkleider und Schrott angeliefert. Verladen wurden diesmal nach ersten Schätzungen rund 14 Tonnen Schrott und Buntmetalle sowie etwa 16 Tonnen Altkleider und Lumpen, was einem Ergebnis von ca. 8.200,00 Euro entspricht. Etwa eine halbe Tonne gut erhaltener Sachen wurde an die „Aktion Mission- und Leprahilfe Schiefbahn“ weitergegeben. Mit dem finanziellen Erlös der Sammlung wird diesmal ein Projekt der Franziskaner Schwestern in den Slums der Außenbezirke von Dar-Es-Salaam gefördert. Verwahrloste und verwaiste Mädchen sollen eine neue Perspektive durch ein Milchprojekt erhalten. Als Starthilfe werden mit Schiefbahner Hilfe junge Kühe und Material für einen Stall gekauft. Durch den Verkauf von Milch- und Fleischprodukten soll die Einkommenssituation deutlich verbessert werden.Der nächste Sammeltermin für Altkleider und Schrott: 15. September 2012.